Ahauser Krankenhauskapelle wird profaniert

 In Ahaus

Über viele Jahrzehnte hinweg war die Kapelle des St.-Marien-Krankenhauses nicht nur für Patientinnen und Patienten, Angehörige und Mitarbeitende, sondern gleichermaßen auch für viele Menschen aus der Nachbarschaft und Mitglieder der Kirchengemeinde St. Mariä Himmelfahrt ein Anlaufpunkt. Ob als Raum für den gemeinsamen Gottesdienst oder als Ziel für diejenigen, die Besinnung und ein persönliches Gebet suchten, war die Krankenhauskapelle fast 50 Jahre lang ein vielgenutzter Raum, der auch in den neuen baulichen Planungen des St. Marien-Krankenhauses eine wichtige Rolle spielt.

Die Profanierung wird von Stefan Jürgens, dem leitenden Pfarrer der Ahauser Kirchengemeinden, am Donnerstag mit Mitarbeitenden des Hauses sowie Mitgliedern der Stiftung St.-Marien-Krankenhaus durchgeführt. Die Kirchengemeinde St. Mariä Himmelfahrt hatte am vergangenen Montag zum letzten öffentlichen Gottesdienst in die Krankenhauskapelle eingeladen. Seit der Fertigstellung des Krankenhausneubaus an der Wüllener Straße im Juli 1976 und der zeitgleichen Einweihung der Kapelle wurde das sakrale Gebäude regelmäßig genutzt. So bot eine Übertragungsanlage von Beginn an die Möglichkeit, Gottesdienste auch für bettlägerige Patientinnen und Patienten auf die Krankenzimmer zu übertragen.

Holger Winter, Geschäftsführer des St.-Marien-Krankenhauses Ahaus-Stadtlohn-Vreden, betont die Bedeutung der Kapelle: „Viele Menschen haben unsere Krankenhauskapelle für das Gebet, den Gottesdienst oder einfach zum stillen Verweilen genutzt. Gerade in Phasen von Trauer oder von körperlichem Leid ist die Kapelle ein willkommener Ort, um sich zurückzuziehen, Gedanken zu sammeln und neue Kraft zu schöpfen.“

Auch im neuen St.-Marien-Krankenhaus wird das christliche Fundament, auf dem die Geschichte des Ahauser, aber auch der anderen Krankenhäuser des Klinikums Westmünsterland, beruhen, weiterhin eine zentrale Rolle spielen, hebt Holger Winter hervor: „Im Untergeschoss unseres neuen Erweiterungsbaus, der an der Stelle gebaut wird, an der aktuell noch die Krankenhauskapelle zu finden ist, werden ebenfalls eine katholische Krankenhauskapelle mit ökumenischer und interreligiöser Gastfreundschaft sowie ein muslimischer Gebetsraum entstehen.“

Diese Entscheidung, so der Geschäftsführer, wurde im gemeinsamen interreligiösen Austausch mit den Religionsgemeinschaften sowie im Gespräch mit der Krankenhausstiftung getroffen. Während der Umbauarbeiten bietet die stille Kapelle vor dem Haupteingang des Ahauser Krankenhauses weiterhin einen spirituellen Rückzugsort, der zu jeder Tageszeit genutzt werden kann.

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